Zypern – ein kurzer Überblick
Zyprer oder Zypriot – wie heißt es richtig? Antwort: heute ist beides richtig; lange hat sich der Duden gegen den Volksmund gestellt, der schon immer das vom griechischen Wort abgeleitete „Zypriot“ vorwiegend verwendet hat, doch seit 2010 haben die Wissenschafter klein bei gegeben. Zypern ist eine Insel im östlichen Teil des Mittelmeers und mit 9251 km2 die drittgrößte dieses Gewässers – nach den beiden italienischen Inseln Sizilien und Sardinien. Die Insel liegt südlich der anatolischen Halbinsel und gehört geographisch eigentlich zu Westasien, in der politischen Geographie ist das Land jedoch europäisch, seit dem 16. August 1960 durch Unabhängigkeit der vorherigen Kronkolonie Zypern vom Vereinigten Königreich autark und seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Die Insel wird von zwei Bergketten, dem Troodos-Gebirge und den Kyrenia-Bergen oder Pentadaktylos und der zentralen Ebene, der Mesaoria, dominiert. Die Republik Zypern, die einzige international anerkannte Regierung, nimmt die westlichen und südlichen 60% der Insel ein und hat rund 1,2 Millionen Einwohner.
Tourismus in Zypern und einige Pflichtdestinationen
72% der Bevölkerung arbeiten entweder in den Segmenten Finanzdienstleistungen oder Tourismus, was somit die Haupteinnahmequellen des Landes sind, von größerer touristischer Bedeutung ist der Badeort Agia Napa, aber auch andere Orte der Insel haben magnetische Wirkung auf Gäste, wie zum Beispiel der Felsen der Aphrodite vor Limassol, dieser ist ein romantisches Ausflugsziel, denn der Legende nach soll die schöne Göttin Aphrodite dort dem Meer entstiegen sein. Ihr angeblicher Geburtsort ist eine markante geologische Felsformation. In hellen Vollmondnächten wird der Fels zum Pilgerort verliebter Paare. Wer ihn dreimal umschwimmt, soll sich der ewigen Liebe sicher sein können. Auch der Weiße Strand von Larnaca, der geschäftigen Hafenstadt an der zypriotischen Südküste, ist von Gästen hoch frequentiert. Die wichtigste Flaniermeile von Larnaca ist die von Dattelpalmen gesäumte Uferpromenade Foinikoudes mit all ihren Cafés, Restaurants und kleinen Läden. Hier pulsiert das Leben Tag und Nacht. Zu den wichtigsten archäologischen Stätten Larnacas gehören die Mauern und Tempel der antiken Stadt Kition. Bereits im 19. Jahrhundert wurden diese freigelegt. Und den Besuch bei den rosafarbenen Flamingos auf Zypern sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Wer gerne römische Ruinen sieht, besucht das diese in Kourion auf der Akrotiri-Halbinsel, die weitläufigen Ruinen der Ausgrabungsstätte erinnern an ein Labyrinth und geben einen fantastischen Einblick in das Leben der antiken römischen Siedler auf Zypern. Highlight der Anlage ist das hervorragend erhaltene Amphitheater, das schon in der Antike über 3000 Menschen Platz bot. Bis heute genießen Kulturliebhaber hier bei Konzerten und Theateraufführungen eine exzellente Akustik.
Obacht wegen des Zypernkonflikts
So idyllisch Zypern auch ist und auf jeden Fall eine Reise wert, darf auch in einem kurzen Überblick nicht der Hinweis darauf fehlen, dass es seit 1983 den sogenannten Zypernkonflikt gibt, der nach wie vor anhält. Vorweg sei gesagt, dass der Aufenthalt in der Republik Zypern selbst sicher ist und auch keine offizielle Empfehlung vorliegt, das Land nicht zu bereisen. Allerdings befindet sich im Norden und Nordosten der Insel das Gebiet der einseitig ausgerufenen Türkischen Republik Nordzypern, die von keinem anderen Staat außer der Türkei anerkannt wird, und man gelangt nur mittels eines Grenzübertritts in diesen Bereich, der auch sehr viele schöne Attraktionen hat, auf die in diesem Text nicht explizit hingewiesen wird. Vielfach stellte sich dieser Grenzübertritt in der Vergangenheit als herausfordernd dar, nachdem er nicht 24 Stunden am Tag möglich ist, und es kam nicht selten vor, dass Touristen bis zum nächsten Morgen ausharren mussten, nachdem sie die Schließzeit nicht berücksichtigt haben. Es ist also äußerst ratsam bei einem solchen Vorhaben lieber einmal mehr zu fragen, welche Regelungen zu beachten sind als einmal zu wenig. Auch die Hauptstadt Nikosia ist eine geteilte Stadt wie früher Berlin, allerdings ist sie am heutigen Tage die einzige Stadt weltweit, die diese Eigenschaft hat.